Kurzbeschreibung
Die Stadtwerke Marburg sind an einer verstärkten Nutzung von erneuerbarer Wärme interessiert und möchten in dem Zuge an zwei Standorten prüfen lassen, inwieweit eine hydrothermale Wärmebereitstellung möglich ist. Dafür wird zunächst das Wärmepotential der Lahn in Marburg allgemein ermittelt und anschließend auf die beiden Standorte übertragen.
Wasserwerk Wehrda
In Wehrda wird untersucht, ob das neu entstehende Wasserwerk über eine hydrothermale Nutzung der Lahn und des durch das Wasserwerk geförderten Rohmischwassers (Grundwasser) mit Wärme versorgt werden kann. Das Neue Wasserwerk Wehrda soll Grundwasser fördern, welches Temperaturen zwischen 10 und 15 °C aufweist. Am Alten Wasserwerk befindet sich eine bestehende Wasserkraftanlage mit Mühlgraben. Das beschriebene Projektgebiet ist in folgender Abbildung dargestellt.
Zu prüfen ist, ob die Raumwärmeversorgung des Neuen Wasserwerks über eine hydrothermale Nutzung der Lahn und des durch das Wasserwerk geförderten Grundwassers mit Wärme erfolgen kann. Beheizt werden sollen die Aufenthaltsräume und das Chemikalienlager. Im Falle eines flussseitigen Wärmeüberschusses ist zu untersuchen, ob dieser an das Alte Wasserwerk umgeleitet werden kann, um die dort befindlichen drei Mietwohnungen zu beheizen.
Wärmenetz Softwarecenter
Das Wärmenetz Softwarecenter wird derzeit vom Hauptnetz der Stadtwerke Marburg mit Wärme versorgt. Allerdings ist das Teilnetz durch eine Übergabestation vom Hauptnetz getrennt und kann daher auch separat betrieben werden. Sowohl der Lohmühlgraben als auch das Mutterbett der Lahn unterhalb des Grüner Wehrs sollen als Wärmeentnahmebereiche untersucht werden. Gebäude in der Nähe der Gewässerbetten sollen als Anschlussstelle der Flusswärme in das Wärmenetz dienen.
Zu prüfen ist das Potential der Lahn, Flusswasserwärme für die Einspeisung in das Wärmenetz Softwarecenter bereitzustellen. Über die Wärmeverbrauchsdaten des Wärmenetzes wird zudem der voraussichtliche hydrothermale Deckungsanteil ermittelt.
